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  • Von der Einheit des Reiches und dem Untergang der Drow
  • Die Offenbarung der dunklen Mutter
  • Vom Ursprung der Tieflinge
  • Saris in Ketten
  • Khalaris' große Jagd
  • Nirravos Ankunft und Weihe zum Auserwählten der Götter

Von der Einheit des Reiches und dem Untergang der Drow

Da sah Nirravos auf das Reich, welches seine Heimat und sein Erbe werden solle und erkannte die Uneinheit unter den Geschöpfen Khazûl'Mars. Zwar hatten die Menschen Ihm, dem Göttergesandten, die Treue geschworen und die Düsterelfen, die Egleen, das Volk, mit dem Ihn viel verbannt, sahen in Ihm die Hoffnung auf eine mächtige, neue Heimat, doch gab es da noch Andere.
Den Orks, uneins unter sich und nur den Krieg kennend, war der Gedanke an Friede mit den verhassten Menschen und Elfen zuwider. Sie kannten nur ein Gesetz: das Gesetz des Stärkeren. So ging Nirravos in die Steppen des Nordens und forderte die Stärksten und Größten der Orks zum Kampf. Kein Ork konnte dem Göttergesandten widerstehen ... Viele waren nicht einmal in der Lage, auch nur zum Schlage auszuholen, bevor die Macht des Nirravos' sie zerschmetterte. Furcht machte die Orks gefügig und sie erkannten in Ihm ihren neuen Herrn.

Ebenso erfuhr Nirravos von den Drow, die tief in den Höhlen unterhalb der Berge von Meridas ihr Reich hatten. Er stieg hinab und erbat eine Unterredung mit der Mutter Oberin der Drow. Wohl bewacht und Waffen und Rüstung entledigt kam er vor den Schwarzen Thron in den Tiefen Hallen der Dunkelelfen. Er sprach: „Stark und mächtig ist das Volk der Drow in diesen Hallen. Stark und mächtig könnte es auch unter dem Nachthimmel werden, denn die Götter haben das Land befreit und bieten euch nun Platz unter den freien Völkern Khazûl'Mars und unter meiner Herrschaft. Ich bin Nirravos, Gesandter des Dunklen Pantheons und mein Wort verheißt euch eine hoffnungsvolle Zukunft.“
„So machtvoll willst du mir gar nicht erscheinen, Nirravos. Stehst du doch bar jeden Schutzes vor mir und redest von Befreiung. Die Schmach einen Mann als Gesandten erwählt zu haben, will ich deinen Göttern verzeihen, da sie augenscheinlich das Beste genommen haben, was da oben herumkroch. Doch dein Angebot schlage ich aus! Loth ist unsere Göttin und eine eifersüchtige Göttin ist sie. Mit grimmem Tod wird sie uns strafen, wenn wir auf solch ein Angebot eingehen, das uns fremde Götter machen“, antwortete die stolze Königin höhnisch auf den Besucher blickend.
„Deine Göttin ist ein Wesen der Finsternis, machtvoll in ihrem Netz doch der Allmacht des Pantheons nicht gewachsen. Es wäre weise, mein Angebot anzunehmen, denn ich werde es nur einmal machen.“
„Nicht Frau noch Dämon wagen in solchem Sinne von unserer Göttin zu reden, Nirravos! Tot wäre jeder andere bereits, doch amüsiert mich deine Dreistigkeit. Drum sei dir gestattet, dein Leben zu behalten. Doch fort werde ich dich nicht mehr lassen, um dein Reich zu gründen für deine Götter. Mir wirst du fürderhin zu Diensten sein, Nirravos, und mich weiter mit deinem irrigen Wahn amüsieren, wenn mich die Folter langweilen sollte.“
Da erwachte Zorn in dem Göttergesandten: „Genug des Ganzen! Weder dir noch deinem Volke ist bestimmt, mir den Respekt zu verweigern. So ihr Euch nicht bekehren lasst, werdet ihr vernichtet werden bis auf den Letzten. Unterwirf Dich, Volk der Drow oder gehe unter!“

Da woben die Königin und ihre Priesterinnen finstere Zauberbande gegen Nirravos und jener, vom Zorne unaufmerksam gemacht, wurde gefangen. Denn machtvoll ist eine Spinne in ihrem Netz, machtvoll genug, selbst Nirravos' Körper in Fesseln zu schlagen. Sein Geist irrte allerdings, auf Rache für diese Schmach sinnend, durch die finsteren Gänge und Höhlen des Unterreichs.
Dort in den Tiefen lebten jedoch nicht nur die Drow, sondern auch andere Wesen zogen die wohlige Kälte der Grotten unter der Erde vor. Kaldarmesch, in unseren Tagen zumeist Tieflinge genannt, hatten vor ewiger Zeit einen Pakt mit den Göttern des Pantheons geschlossen, um machtvoll und stark zu werden. In ihrem Blut glühte der Hass auf alle, die die Macht der Götter nicht anerkannten.
Nirravos schlüpfte schattengleich in den Tempel der Kaldarmesch und sprach dort zu den Hohepriestern. Seine Worte drangen tief in den Geist der Priester und weckten alten Hass auf die Drow. Sie schworen den Frevel zu rächen und stiegen hinab, zu einer Kreatur, die lange nicht mehr aus dem Schlafe gerissen worden war. Rogrok, der uralte Grubenwurm, der viele Gänge und Höhlen der Tieflinge in das Gestein gefressen hatte, sollte nun den Drow zum Verhängnis werden. Der Göttergesandte machte sich den Geist des Wurmes gefügig und ließ ihn Gräben und Gänge, Schächte und Stollen unter der großen Stadt der Drow in den Stein fressen, bis unter den Füssen der Drow nichts mehr war als hohler Fels. Dann sandte er Rogrok in die Tiefe zu den glühenden Meeren unter der Erde. Der Wurm fraß einen Schlot hinab und wurde von der Hitze verbrannt. Doch durch den Schacht stiegen Feuer und Tod zu den Drow auf und die Stadt brach ein und wurde mit allen Drow darin verbrannt.
Nirravos' Körper verging ebenso in den Flammen, denn das war der Preis für seine Rache an den Drow.

Seit jener Zeit gibt es im Reiche Khazûl'Mar keine Drow mehr bis auf einen. Und so erfüllt sich auch jene Prophezeihung, die Nirravos aussprach vor der Königin: Ihr sollt vernichtet werden bis auf den Letzten! Jener letzte Drow ist auch heute noch im Reich zugegen und wir können nur erahnen, welch Sinnen hinter seiner schwarzen Stirn verborgen ist.

Die Offenbarung der dunklen Mutter

Dies ist die Offenbarung der dunklen Mutter!

Gegeben an Ihren geringsten Diener im Jahre der schwarzen Weihe zu Ihren Ehren und Ihr zum Wohlgefallen! Am Anfang ward die Finsternis und sie ward vollkommen! Die Worte, die ihr vernehmt, seien euch heilig, denn sie sind die Ihren!

Es wird kommen die Zeit, wenn Bruder gegen Bruder aufbegehrt, wenn Mutter gegen Tochter streitet, wenn Lüge nicht von Wahrheit zu unterscheiden ist und die Welt sich wandelt! Wenn Eis das neue Reich bedroht und Chaos die Sphären durchzieht, in jener Zeit wird das Volk erkennen die Wahrheit und sich einen unter dem Einen. Und so wird er kommen, der Erlöser, der Messias der Dunkelheit. Und sein Wort wird Herzen entflammen und die Säulen seines Glaubens werden erschüttern die Sphären der falschen Götter! Dies ist die Prophezeiung seiner Rückkehr!

Wenn König und Schüler wider des Lebens sich neu vereinen, wenn die Kindes Kinder des Reiches Treue schwören den Göttern. So wird Blut das Eis schmelzen wie das Feuer aus den Tiefen!

Wenn altes Volk wiederkehrt in die Lande ihrer Mütter und Hoffnung wiederkehrt, wo keine Hoffnung ward, so will der Zwist der Brüder beigelegt sein! Und sie werden stehen wie eine Faust, zu zerschlagen die Feinde der Nacht.

Wenn, gleich der Vögel Zug, der Zug der Horden sein Ende findet in den Steppen und sich vereinen die Sippen in Tat und Blut, so will es die Göttlichkeit, das altes Blut wiederkehrt!

Und sein Name sei Legion, denn er ist das Volk, er ist die Fleisch gewordenen Hoffnung und mit ihm wird wiederkehren sein Geschlecht. Im Zeichen der weißen Runen wird er obsiegen gegen die Zweifler und die Gierigen.

Wenn Häuser erstrahlen in altem, dunklen Glanz und Völker neigen ihr Knie vor dem Reich! Dann wird gekommen sein die Zeit, in der alle Feinde erschlagen sind im Reich, und aus der Asche unserer Helden wird sich erheben der schwarze Vogel des Todes und er wird uns ein Leitstern sein.

Das Königreich wird vergehen. Andere Königreiche werden unter dem heiligen Reich vereint stehen, um zu formen den Traum ...

Vom Ursprung der Tieflinge

In alter Zeit gab es einen mächtigen Zauberer. Jener hatte viele Untertanen, die unter seiner Herrschaft glücklich waren, denn er war ein weiser und gerechter Herrscher, wusste viel über die Heilkunst und nutzte seine Magie, das Wetter günstig zu stimmen und die Pflanzen und Tiere gedeihen zu lassen. Auch die Menschen, die ihm dienten, wollte er wohlgestaltig und stark sehen, denn mit Unvollkommenheit müssen sich nur die plagen, denen die Macht fehlt, etwas daran zu ändern.
Das Wissen um die mystischen Wege der Magie offenbarte dem Zauberer so viele Möglichkeiten, alles in seinem Reich schöner und besser zu machen, dass er begann zu forschen. Was ein Tier bei Kräften hält, würde doch auch beim Menschen den Körper kräftigen. So begann er die stärksten und schönsten Männer und Frauen zu vermählen, auf das ihre Kinder noch schöner würden. Doch Menschen brauchen Zeit zum wachsen und dem Zauberer fehlte es an Langmut und Geduld. So begann er mehr Magie einzusetzen, um die Menschen schneller altern zu lassen, sie mit Tieren zu kreuzen um sie stärker und besser zu machen. Es gab viele Fehlschläge in seinem Tun und dem Volk wurden die Machenschaften des Zauberers mehr und mehr unheimlich. Menschen gingen zum Schloss des Herrschers und kehrten niemals wieder, doch trieben sich mehr und mehr Kreaturen in der Gegend herum, von denen keine Sage kündete und die keiner je zuvor zu Gesicht bekommen hatte.

Müde und niedergeschlagen von so vielen fehlerhaften Experimenten, besann sich der Zauberer auf eine alte Schrift. Darin wurde ein Wesen erwähnt, das die Macht hatte, die Schöpfung zu beschleunigen, zu verstärken und zu ändern. Es war ein Wesen des Chaos, denn Chaos ist Veränderung und Schöpfung. Jenes Wesen wollte er um Hilfe bitten in seinem Plan, sein Volk zu einem perfekten Volk zu machen.
Die Beschwörung des Wesens aus den Klüften des Chaos fiel dem Zauberer leicht, denn er war sehr mächtig und kannte viele Schriften über die Sphären jenseits der unseren. Das Wesen, das sich „der Schöpfer“ nannte, sah das bisherige Werk mit dem Wohlwollen eines Baumeisters, der auf die Sandburg eines Kindes schaut. Mühe habe sich der Zauberer fürwahr gegeben mit seinem Tun, doch fehlte ihm der Werkstoff, mit dem die Veränderung in den Menschen verstärkt werden konnte. Das Wesen formte aus sich ein kleines Stück heraus und überreichte es dem Zauberer. Wenn er die Menschen damit kreuze, werde er das haben, was er wollte: ein neues, besseres Volk.
Erneut machte sich der Zauberer ans Werk und schon bald stellten sich Erfolge ein, die er nicht zu erträumen gewagt hätte. Den hässlichsten, schwächlisten Menschen entsprangen die schönsten und stärksten Kinder. Begeistert ließ der Zauberer fast sein ganzen Volk zu sich kommen, um es umzuwandeln. Alsbald war das Land erfüllt mit der Schönheit der perfekten Menschen, die zur großen Freude des Zauberers auch noch ein inneres Gespür für Magie zu haben schienen. Er ließ die Kinder in der Magie ausbilden, wie es dem Zauberer selbst einst gelehrt worden war.

Doch je mehr die Magie unter den neuen Menschen an Kraft gewann, desto mehr veränderten sie sich. Anfangs waren es nur kleine Dinge, wie die Farbe der Augen oder spitzere Ohren, eine rötlicher Schimmer auf der Haut oder schneller wachsende Haare. Doch mit der Zeit wurden die Körper der Menschen immer bizarrer, die Veränderungen immer größer: Die Finger wurden lang und dürr, die Körper verkrüppelten zusehens durch Buckel und Beulen und schließlich bekamen sie Hörner, manche gar Flügel und Reißzähne.
Entsetzen packte den Zauberer, aber mehr noch sein Volk, das in ihm den Urheber all des Unheils erkannte, welches über sie hereinbrach. Das Volk begehrte gegen den Zauberer auf und erstürmte das prachtvolle Schloss. Mit Feuer und Tod wehrte sich der Zauberer vor der blutgierigen Meute und vernichtete nicht wenige von ihnen durch seine Magie, doch der Hass, der das Volk antrieb, war stärker als jeder Zauber, den er sprach, und so fand er unter den Zähnen und Klauen seiner eigenen Geschöpfe den Tod.

Ihren Durst nach gerechter Rache gestillt, sahen sich die Kreaturen, die einst Menschen waren, an und erschraken darüber, welch Hässlichkeit aus Schönheit erwachsen war. Sie schämten sich ihrer Körper und suchten den Trost in der Dunkelheit, um die Hässlichkeit nicht mehr sehen zu müssen. Das Land verfiel und mehr und mehr der Entstellten fand den Weg unter die Erde, wo die Finsternis ihr Aussehen verbarg und die Kälte ihr heißes Blut kühlte. Sie gruben Höhlen und Gänge und verbargen sich vor der Oberwelt, in die sie sich nicht mehr trauten, so schrecklich, wie sie nun anzuschauen waren. In die Tiefen wollten sie ziehen, der Oberfläche mit all der Schönheit und dem Licht den Rücken kehren und in den Abgründen leben, wie es sich für Monster gehörte. Die Tieflinge nannten sie sich von da an oder auch Kaldarmesch, die gefallenen Menschen.

Der Abscheu folgte über die Jahre Gewohnheit und schließlich Akzeptanz. Sie erkannten sich untereinander doch als die selben Wesen wieder, die sie vor der Veränderung gewesen waren. Und waren sie nicht alle gleichermaßen hässlich und entstellt? Die Zeit fügte Tiefling zu Tiefling, Mann und Frau wieder zusammen und Kinder wurden geboren, deren Körper weniger entstellt waren, als die ihrer Eltern.
Generation folgte auf Generation und das Blut der Veränderung wurde dünner mit jedem neuen Kind, das in die Welt gesetzt wurde. Nun nicht mehr dem Einfluss der Magie des Zauberers ausgesetzt und nicht mehr zu Experimenten gezwungen, wurden die Veränderungen mit jeder neuen Generation von Tieflingen schwächer, doch das alte Erbe blieb in ihrem Blut haften bis zum heutigen Tage. Auch heute noch tragen die Tieflinge die Zeichen ihrer Herkunft am Leibe, wenn auch weitaus schwächer als noch ihre Vorfahren.

Saris in Ketten - Übersetzung aus den Schriftrollen Naga'ras

Die Dunkelheit grollte dem Licht und die Erde tat sich auf und Eo'dron spie Feuer und Asche in die Welt. Und in dem alles verzerrenden Feuer der Nacht gebar Teremah den Herren des Blutes. Ein Stier dessen Hörner waren wie schimmerndes Blut und seine Hufe versenkte bei jedem Schritt die Erde. Und so erhob er sich und wandelte auf zwei Hufen und seine Hände entrissen dem Leib seiner Mutter schwarze Äxte, hoch wie ein Mann. Und so war der Kriegsgott geboren und er erhob seine Stimmte und schrie dem Licht seinen Hass entgegen und so kam Saris Zorn über die Feinde des Pantheons. Jeder der durch Saris Hand fiel, stärkte den Gott und steigerte seine Raserei noch mehr. Angstvoll sprachen die anderen Kinder Theremah zur dunklen Mutter, das er, Saris, nicht aufhören würde mit seinem Wüten. Er würde wenn die Feinde vernichtet sind nicht einhalten, sondern sich gegen sie wenden in seinem Zorn. Und wenn er alle Feinde erschlagen hätte, wäre er zu mächtig um ihn aufzuhalten. Lass uns die Feinde bekämpfen durch unsere Schöpfungen, die denkenden Wesen, nicht durch Saris Kraft.

So sprach Theremah über den schlachtenden Sohn einen machtvollen Bahn, der ihn in Schlaf sinken ließ. Eodron und Meoras schmiedeten Ketten, um den schlafenden Gott halten zu können, doch zweifelten sie daran, das sie den Kriegsgott würde halten können.

Er ist zu stark durch das Blut, was er vergossen hat. Der Zorn gibt ihm die Kraft unsere Ketten zu sprengen.
Doch Asareh, der den Wahnsinn in Saris am besten verstehen konnte, sprach "Das Blut ist die Kraft, nehmt ihm das Blut und gebt es den sterblichen Geschöpfen. Sie werden Kraft brauchen, wenn sie für uns kämpfen sollen anstatt von Saris." So nahmen sie dem Gott sein Blut und gaben es den Sterblichen Geschöpfen, gaben Kraft und Kampfeswillen in die Adern der Wesen, die für das Pantheon kämpfen sollten.

Saris erwachte und wütete in seinen Fesseln, wollte weiter vernichten, toben und schlachten, doch hatte man ihm viel Kraft genommen und er konnte die Ketten nicht sprengen. Er brüllte in die Dunkelheit, die ihn umgab seine Verwünschungen und seine Rachsucht und aus eben jener Finsternis sprach Theremah zu ihrem Sohn :"Stark und stolz bist du, mein Sohn. Die Zeit, das deine Kraft zurückkehrt und du die Ketten sprengen wirst wird kommen. Lass den Kampf toben, bis sich die zum Kampfe stellen, die deiner Kraft würdig sind. Lass unsere Geschöpfe gegen die Heerscharen der Sonnengötter kämpfen, bis sie selbst hervortreten müssen. Dann, mein Sohn, wird deine Kraft wiederkehren und du wirst sie zermalmen samt ihrer Überheblichkeit und Arroganz. Ein Gott bist du und nur ein Gott ist es wert von dir erschlagen zu werden. Ruhe nun und ergötze dich an dem Schlachten der Sterblichen, denn ihr Blut wird zu deinen Ehren vergossen."

Saris schmollte und besah sich die Sterblichen in ihrem Treiben eine Weile. Und er erkannte, das ein jeder sein Blut in sich trug. Sein Zorn, sein Hass und sein Wille zum Kampf waren in ihrem Blut, und er würde sich ihrer bedienen, um Kraft zu sammeln und die Ketten zu sprengen. Er sprach zu ihnen, doch viele zerbrachen unter der Kraft seiner Stimme, schrien und tobten, wüteten und starben. Nicht das es Saris nicht ergötzte, einen treuen Hund in blinder Raserei auf seinen Herrn losgehen zu lassen, doch mehr als Kurzweil wollte sich dabei nicht einstellen.

So schürte er langsam die Herzen der Sterblichen mit Zorn, bereitete sie vor auf seine Worte und fand ihn so manchem Volk aufmerksame Zuhörer. Die Orks waren von ihrem ganzen Wesen her Saris am ähnlichsten, tollwütig, kampflustig und furchtlos...doch zu Saris Unglück waren sie auch ignorant und zu dumm seine Botschaften in all ihrer Vielfalt zu verstehen. Für etwas Kurzweil waren die Orks jedoch wie geschaffen...

Die Zeit der Sterblichen verann so schnell, das sie seinen Willen in den wenigen Jahren nicht erfassen konnten, in denen sie für Saris interessant waren. So wandte sich Saris langlebigeren Geschöpfen zu : den Elfen. Irgendein Gott hatte sie in einem Anflug von Grössenwahn nahezu perfekt erschaffen, doch unsinnigerweise die Blutgier vergessen. Es erforderte viel Aufwand sie auf seine Seite zu ziehen und viele erwiesen sich als zu verstockt für seine Versprechungen. Doch einige überzeugte er, und leitete sie über Jahrhunderte an, ihren Zorn zum Kampf zu nutzen, im Blut ihrer Feinde zu schwelgen und zu tödlichen Waffen zu werden. Es gab Streit zwischen seinen Anhängern und den unhörigen Elfen und seine Anhänger wurden vertrieben, doch schworen sie blutige Rache.

Khalaris' große Jagd - Gerüchte über den Glauben der Egleen

Khelaris ist der Gott der Egleen, ihr Herr und Beschützer, der sie über das Meer ins Land der Verheißung geführt hat. Den Menschen ist er als Saris bekannt, doch die Egleen haben für das verzerrte Bild, das die begrenzten Geister der Sterblichen sich von dem gehörnten Jäger machen, allenfalls ein spöttisches Lächeln übrig. Das wilde Wesen des gehörnten Gottes findet in den Städten der Menschen keinen Platz, einzig auf den Schlachtfeldern glauben die Egleen, in ihren sterblichen Bundgenossen einen schwachen Abglanz von Khelaris' Stärke zu sehen.
Der Wald ist Khelaris' Element, er führte sein Volk hierher, damit sie ihn hier verehren konnten. Er forderte keine Tempel von ihnen, nichts, das ihn einsperren oder einschränken sollte. Seine Diener sollten sich nicht der Last von Büchern und Symbolen beugen, einzig ihr reiner, blutgieriger Geist sollte sie von den Unwürdigen scheiden. Zwischen den hohen Bäumen und in den tiefen Schatten von Shaer'usul jagt er seine Beute. Seine Diener, Lebende wie Gefallene, jagen mit ihm. Er erscheint als Mischwesen, halb Egleen, halb tierisch. Die Legenden berichten, dass er hohe Hörner trägt, andere schreiben ihm Klauen und Stacheln zu. Er verzehrt das Fleisch seiner Feinde und trinkt ihr Blut, solange es noch warm und flüssig ist. Sein Gefolge ist zahllos und folgt der Spur, die er durch die Wälder zieht. Es sind Furien und Blutgeister, höllische Hunde und Bannfeen, die mit ihren höllischen Schreien von seinem Ruhm singen und Furcht in die Herzen der Sterblichen tragen. Jeder Egleen, der Khelaris' rauschaftem Wahn verfiel und den Tod findet, zieht in seiner großen Jagd mit, begierig, auch nach dem Tod den ewigen Durst nach Blut zu stillen.

Blut als Kraftquelle

Das Blut war seit dem grauen Anbeginn der Zeit Khelaris' Stärke und das Symbol seiner ungebändigten Kraft. Seine Kinder folgen seinem dunklen Beispiel und weihen ihre Waffen und Rüstungen mit dem Herzblut ihrer Feinde, Khelaris zum Gefallen. Das Blut lässt Khelaris in den Rausch der Schlacht verfallen, doch gleichzeitig sättigt es ihn und stimmt ihn milde gegenüber seinen Kindern, die ihn verehren. Auch wenn die Hörner von seinen Dienern als Symbol geführt werden und einen Priester Khelaris' schon von weitem erkennbar machen, der Durst nach Blut ist es, der einen Egleen in den Augen des gehörnten Jägers würdig erscheinen lässt.

Jagd als Initiation

Priester und Krieger, die Khelaris' Namen im Munde fühen wollen, müssen sich zunächst vor ihm als würdig erweisen, indem sie seiner Jagd beitreten und ihre erste Beute schlagen, die sie ihm weihen. Das ist ihnen nur mit Hilfe Khelaris' möglich, einzig die Berührung des blutigen Gottes gibt dem Jäger die nötige Stärke, weckt aber auch den Hunger auf Blut und den rasenden Wahn des Gottes in ihm. Der Initiant sucht die Abgeschiedenheit der Wälder auf, wo er seine Beute sucht und zu Khelaris betet. Die Beute kann ein Tier oder eine aufrecht gehendes Wesen sein, vor dem jagenden Gott sind sie alle gleich. Der Initiant lebt im Wald und zieht umher, auf der Suche nach Khelaris und seiner großen Jagd, die in den tiefsten Schatten des Waldes jagen. Er lebt so lange als Ausgestoßener in den Wäldern, bis er von Khelaris berührt wurde und seine Beute findet und schlägt. In manchen Fällen kann das Jahre dauern, in manchen Fällen kommt der Initiant überhaupt nicht wieder, weil seine Beute die Oberhand behalten hat. In diesem Fall vergisst die Familie seinen Namen und die Schande, die damit verbunden ist. Ist der Initant jedoch erfolgreich und kehrt, mit dem Blut seiner Beute und der Berührung Khelaris' gesegnet aus dem Wäldern zurück, so gilt er als Jagdgefährte des Gottes und darf fürderhin im Namen Khelaris' auf den Schlachtfeldern der Welt wandeln und Blut vergießen, um den Durst seines Herrn zu stillen.

Khelaris in der Schlacht

Blut muss fließen, das gebietet der gehörnte Herr der Egleen. Seine Diener haben eine Verpflichtung gegenüber ihrem Herrn, das gilt insbesondere für die Schlacht. Ihnen obliegt es, den rausch ihres Herrn zustillen, indem sie Blut vergießen. In ihrem Wahn stacheln sie sich gegenseitig an, indem sie Khelaris vor der Schlacht Versprechungen machen und sich gegenseitig zu überbieten suchen. Doch der Preis ist hoch. Jedes Versprechen, das an Khelaris gegeben wurde, ist bindend und stellt den Priester in die Schuld des Gottes, der seinem Diener seine Kraft schenkt. Ist die Schuld nicht mit dem Blut der Feinde beglichen, so muss der Priester das eigene Blut fließen lassen, um die Wut des gehörnten Elfengottes wenigstens ein wenig zu besänftigen. Sein ganzes Blut in der Schlacht zu geben und dabei das versprechen Khelaris gegenüber nicht zu erfüllen gilt allerdings nicht als Schande, ganz im Gegenteil. Auf die Gefallenen wartet ein Platz in den schreienden Horden der großen Jagd, die mit ihrem Herrn durch die Schatten streifen.

Nirravos Ankunft und Weihe zum Auserwählten der Götter

Nirravos führte das Volk der Eglenn in die neue Heimat und sie nannten sie Shaer’usul. Der Wald barg große Gefahren für die Eglenn, die so lange ein Leben auf See geführt hatten, doch Nirravos zeigte ihnen, wie sie den Wald und seine Gaben nutzen konnten und sie erbauten eine prächtige Stadt inmitten der Wildnis. Einige Jahre stand er ihnen mit seinem Rat zur Seite, doch trieben ihn seine unbestimmte Neugier immer tiefer in die Wälder in denen sich etwas verbarg, was Nirravos in seinem Herzen spüren konnte und zu kennen glaubte.
Er entschied sich zu gehen. Die Eglenn flehten ihn an zu bleiben, doch Nirravos wusste, dass sie nun auch ohne ihn leben konnten. Der Wald war tückisch und voller fremder Gefahren, doch die Eglenn waren unter seiner Anleitung hart, erbarmungslos und stark geworden. Sie würden dem Wald trotzen können und der Wald würde sie umgeben wie ein tödliches Bollwerk.
Nirravos erwählte die weisesten unter den Elfen zu einem Rat, der über die Geschicke der Eglenn wachen sollte, solange er fort war und verließ sein Volk.
Er durchwanderte, nur seiner inneren Stimme folgend den Forst. Dieser erkannte schnell welche Macht dem ungebetenen Gast innewohnte und ließ in Frieden passieren. Nirravos gelangte an einen See, dessen Wasser schwarz wie Pech war und von dem ein eigentümlich vertrautes Gefühl in dem Wanderer geweckt wurde. Er kniete nieder und trank.
Da spürte Nirravos etwas nahen, eine ungeheuerliche Macht, die seine eigene um ein vielfaches überstieg. Etwas blickte auf ihn, blickte in seine Seele und sprach in seinen Gedanken :
„Du bist heimgekehrt, mein Sohn. Endlich bist du wiedergekehrt, um deinen rechtmäßigen Platz einzunehmen. Nirravos, ich begrüße Dich.“
Er erstarrte, denn etwas Vertrautes lag in dieser Stimme, älter als jede Erfahrung, die er in seinem langen Leben gesammelt hatte, etwas Ursprüngliches.
„Wer bist du ? Und weshalb heißt du mich Sohn ?“
„Ich bin Asareh, der deiner Erschafferin den Gedanken an Dich schenkte. Ich bin das Auge, welches über Dich wachte, als du in den tiefen Schlaf fielst, um dich vor der Macht des Lichtes zu bewahren. Ich sandte dich zu den Elfen, dass du verborgen bleiben solltest vor dem Zugriff des Lichtes. Überstrahlt vom Lichte der Kreaturen um dich herum sahen sie die Finsternis in dir nicht, diese einfältigen Narren. Deine Mutter erwartet dich, es wird Zeit, deine Bestimmung zu erfüllen.“
„Mit Nirravos sprichst du, Asareh. Ich bestimme über mein Schicksal, kein Gott, nicht mal, wenn er mich erschaffen hat, kann mir einfach eine Aufgabe zuweisen wie einem Lakai !“
„Du trotziges Balg hast scheinbar zu lange unter diesem Lichtgeschmeiß gelebt, um wahre Finsternis zu erkennen und zu gehorchen, wenn es die Zeit dafür ist. Ich gab dir die Macht über die Magie, ich gab dir deine scharfen Sinne, ich gab dir den Verstand, auch wenn ich beim letzten nicht ganz überzeugt bin, dir genug davon gegeben zu haben.
Hat dein Sehnen dich nicht genau an diesen Ort geführt ? Fühlt sich meine Macht nicht vertraut an, wie als wäre sie deiner ähnlich ? Du bist ein Teil von mir, Nirravos. Ein Teil, dem deine Mutter Teremah den weltlichen Aspekt gab, den du Körper nennst. Komme mit mir, mein Kind. Dein Inneres weiß um die Richtigkeit meiner Worte, komm.“
Nirravos nickte zustimmend zu der glatten, schwarzen Wasserfläche und daraus erhob sich Asareh und Nirravos, der ihn erblickte, starb sofort.
Asareh nahm Nirravos Seele auf und wanderte mit ihr in Teremahs Totenreich. Hier war die Königin umgeben von ihrem Hofstaat aus Seelen, thronend in der Finsternis. Nirravos wurde sanft vor sie gebracht und verzückt besah sich die Totengöttin ihren lange verschollenen Sohn.
„Willkommen daheim, ich habe lange darauf gewartet, dich wieder zu sehen.“
„Ich bin Tot… ich bin Nirravos, ich kann nicht sterben, doch ihr habt mich getötet… ich kann doch nicht tot sein ?“
„Nein, du kannst wirklich nicht sterben. Zumindest nicht, wie es andere Wesen tun. Ich gab dir deinen Leib auf das du dich unter den Sterblichen bewegen und handeln kannst, doch bist du nicht auf ihn angewiesen um weiter zu existieren. Um zu mir zu gelangen, musstest du jedoch mit etwas Hilfe von Asareh deinen Körper aufgeben, denn ich bin an diesen Ort gebunden, solange das Licht noch existiert. Gräme dich nicht über deinen verlorenen Leib, ich werde dir einen neuen machen. Doch nun höre, was ich dir zu sagen habe, mein Kind, denn du hast eine Aufgabe in der Welt jenseits meines Totenreiches.“
„Und welche Aufgabe soll das sein, dass sie die Machtfülle eines Nirravos erfordert, um gelöst zu werden.“
„Deine maßlose Selbstüberschätzung hast du bestimmt von deinem Vater, darauf wette ich, doch ist die Aufgabe wahrhaftig ein schwieriges Unterfangen, selbst für jemand mit deinen Fähigkeiten.
Sei unser Bote. Bringe die Kunde zu den Sterblichen Völkern, das die Zeit der Sklaverei durch das Licht ein Ende hat und die Finsternis ihren rechtmäßigen Platz in der Welt einnehmen wird. Freiheit und Macht all jenen, die uns die Treue schwören und Tod und Vernichtung all jenen, die uns die Gefolgschaft verweigern und weiter den falschen Göttern folgen. Die Zeit der Rache bricht heran, Nirravos, auch deiner Rache an dem Volk, was dich und deine Anhänger verstieß ! Es gilt die Streitkräfte zu sammeln und die Welt in Licht und Finsternis zu scheiden, sei unser Bote des neuen Zeitalters, Nirravos, und all deine Wünsche, all deine Träume werden Wirklichkeit sein im wiedererstehenden Reich unter dem ewigen Nachthimmel.“
„Die Erfüllung all meiner Wünsche, wenn ich erfolgreich bin ? Keinen geringeren Preis hätte ich verlangt für meine Dienste. Ich werde tun, was ihr verlangt, für meine Rache und für die Wesen, die an mich glauben. Die Finsternis wird erstarken und ich werde es verkünden, denn ich habe die Macht der Finsternis gesehen und bin ein Teil von ihr.“
„So nimm unsere Geschenke an, auf das sie dir helfen mögen bei deiner Aufgabe.“

Und so schenkte Teremah Nirravos einen prächtigen und starken Körper, Asareh gab ihm die Geheimnisse der unerschöpflichen Magie, Saris stärkte das Blut des Göttergesandten und gab ihm Waffen und Panzer, ein jeder Gott übergab Nirravos ein Geschenk, welches ihrem Boten die schwere Aufgabe erleichtern sollte. Solcherart gestärkt und beschenkt schickte sich Nirravos an, seine Aufgabe in Angriff zu nehmen für das Pantheon der Dunkelheit.

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