Vom Leben in Khazûl'Mar

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  • Das Leben im Reich aus der Sicht eines Bauern
  • Das Leben im Reich aus der Sicht eines Adligen
  • Das Leben im Reich aus der Sicht eines Priesters

  • Feste und Feiertage

Ein Bauer erzählt:

Alle Leute sagen immer, dass früher alles besser war. Ich find das aber net richtig, denn früher war net alles besser als seit die neuen Herren an der Macht sind. Früher hießen die Götter andersder und die Priester sagten auch andere Sachen, aber so mit der Religion hatt' ich es noch nie so richtig - natürlich nur, wenn der Priester net hinguckt! Beim Gottesdienst sag ich natürlich das nach, was der Priester da sagt, bin ja ein guter Untertan.

Für uns Bauern hat sich so einiges geändert : Früher mussten wir viel mehr schuften für die Herren und die Abgaben waren so hoch, dass einige im Winter verhungert sind. Meine kleine Tochter hat sich tot gebrüllt vor Hunger, doch wir hatten nix mehr. Der Lehnsherr hat alles für den Krieg gegen die Finsternis gebraucht, obwohl ich nie verstanden hab, wie man gegen diese Dunkelheit mit nem Schwert kämpfen will. Hat immer geredet von Dämonen, die alles verschlingen - nu ja, die Finsternis kam, doch für uns Bauern hat se sich garnet interessiert - nur für den Herren und seine Leute.

Neue Priester kamen und haben uns von der Finsternis erzählt, einige Geschichten kannte ich schon von meiner Großmutter, die sagte immer, das irgendwann ein König kommt, der alles wieder in Ordnung bringt und wir nur warten müssen. So schlimm, wie der Herr immer erzählt hat, kam mir das gar net vor. Die neuen Götter wollen zwar seltsame Sachen, um verehrt zu werden, aber komischer als jeden Morgen die Sonne beim Aufgehen mit Singerei zu begrüßen ist das auch nicht. Das Gute ist, die Götterdienste finden fast immer abends statt und stören einen nicht tagsüber beim Arbeiten.

Nur die Untoten waren am Anfang seltsam. Nachdem viele Leute nicht mehr aus'm Krieg heimkamen, waren wir zu wenige um alle Felder zu bestellen und ein Teremahpriester hat dann tote Leute aufstehen und arbeiten lassen. Grauenvoll sahen da einige aus, dass wir ihnen Säcke über den Kopf gezogen haben, um se net mehr angucken zu müssen. Wir hatten erstmal Angst vor denen, aber der Priester sagte, dass die nur arbeiten werden und niemandem was tun, wenn man sie mit Respekt behandelt. Und Arbeiten tun die fleißig, das muss man ihnen lassen. Die Priester sagen, das wir die Toten ehren sollen, indem wir sie pflegen und das Ungeziefer wegscheuchen, dafür ehren die uns, indem die Nachts die Felder bestellen, wenn wir schlafen. Stinken tun sie halt erbärmlich, aber beim Gottesdienst wird Rauchwerk angezündet und während der Priester von den neuen Götter erzählt, putzen wir die Toten, abends bevor die wieder auf die Felder gehen und morgens vor Sonnenaufgang, bevor sie wieder in die große, alte Scheune gehen zum richtig tot sein. Inzwischen haben wir auch die Säcke wieder weggenommen, die armen Hunde können ja nix dafür, wie sie aussehen - bis auf den einen, der sich selbst verbrannt hat, aber den mag eh keiner.

Es gibt viele neue Gesetze und viele alte wurden abgeschafft, aber wir Bauern haben es da einfacher als die hohen Herren, denn wir müssen uns nicht wie sie alle Gesetze merken, sondern nur das tun, was der Herr oder der Priester sagen. Mir gefällt Khazûl'Mar viel besser jetzt, besonders als der große, nette Pontifex uns allen die Freiheit geschenkt hat. Ja, ich bin jetzt Freier, freier Bauer Khazûl'Mars!

Ein Adliger berichtet:

Von den Zeiten vor der Befreiung wollt ihr hören… nun Scriptor, dann zückt Federkiel und Pergament und lauscht den Worten des Adels von Khazûl’Mar:

Während der Besatzung, nachdem der Krieg verloren war, musste unser Land unter der Knechtschaft der Lichtanbeter bluten. Es war an mir und an den übrigen Adligen unser Land, welches schon seit undenklicher Zeit im Besitz unserer ehrwürdigen Geschlechter ist, zu erhalten und zu schützen. Die Abgaben an die Besatzer waren enorm und wir trieben unsere Bauern unermüdlich zur Arbeit an, um die Steuern aufzubringen. Wer nicht mehr zahlte, wurde enteignet und versklavt. Ein Adliger, der neben einem gemeinen Sklaven Feldarbeit verrichten muss, welch Demütigung!

Doch unter dem Deckmantel des Gehorsams gärte der Hass. Steuereintreiber verschwanden und Priester des Lichts wurden gemeuchelt und ein paar Bauern als Sündenböcke aufgeknüpft. Doch an offenen Aufstand war nicht zu denken. Verräter gab es überall und welch Sproß eines altehrwürdigen Hauses würde schon einen anderen unterstützen, wenn doch ein jeder in diesen schlimmen Zeiten nur an sein eigenes Leben dachte. Die Streitkräfte des Feindes waren zu zahlreich, um auf dem Schlachtfeld mehr als nur Blut und Tod zu ernten.

Dann kamen die Magier, der Zirkel des Schwarzen Phönix, dessen Angebote und Versprechungen zu verlockend waren, um sie unbeachtet zu lassen. Sie nutzten ihre Magie und ihre Dämonen und Geister zur Absprache mit all jenen, die mit uns für die Freiheit streiten wollten. Sie fanden Spione und machten ihnen ein blutiges, schreckliches Ende. Eine beneidenswerte Macht hatte das allweise Pantheon diesen Verstoßenen und Gejagten zugedacht, um für unsere Freiheit zu sorgen. In aller Heimlichkeit wurden Truppen gesammelt, Feinde gemeuchelt und Verbündete erhoben.

Manch ein zweifelnder Adliger wurde schnell einsichtig, ob der Macht, welche jene schattenhaften, grimmen Racheboten der verfolgten Magierschaft zu entfesseln trachteten. Furcht und Hoffnung schmiedete die Bande zwischen Adel, Volk und Magiern… etwas, was auch noch in den heutigen Tagen unser Reich eint.

Dann kam die Nacht der Entscheidung, der Befreiungskrieg begann. Ich könnte jetzt von blutigen Gemetzeln, Feuerspeienden Dämonen und Geisterarmeen berichten, welche in der Dunkelheit für unser aller Freiheit kämpften, doch gelüstet es mich nicht nach alten Kriegsgeschichten heute Nacht. Und wie der Krieg endete weiß euch jedes Kind in Khazûl’Mar zu berichten…

Die heutigen Nächte sind den alten, hohen Tagen meines Hauses sehr ähnlich. Mit harter Hand bringt man die Bauern zum Arbeiten und rüstet für den ohne Zweifel bald hereinbrechenden Krieg. Die Furcht vor den Göttern hält das Volk gehorsam und fleißig, fast vermisse ich die Tage, als ich noch selbst die Peitsche schwang bei meinen Ausritten über meine Felder. Ich schätze es ganz und gar nicht, wenn jemand mehr Furcht in den Herzen meines Volkes hervorruft als ich selbst es tue, doch so lange es der dunklen Sache dient, sei der Priesterschaft verziehen. Natürlich sind die vielen religiösen Bräuche und Feiern zuweilen lästig, doch die Untoten sind ein guter Ausgleich für die verlorene Arbeitskraft und Zeit. Ich lasse den Priestern ihre kleinen Freiheiten, solange sie ihre Riten nicht übertreiben. Immerhin lasse ich ihre Tempel bauen und gebe ihnen genug meines hart erworbenen Reichtums ab.

Einen Hofmagus beschäftige ich nicht, obwohl es wohl mittlerweile zur Gewohnheit geworden ist unter meinen Standesgenossen, wie man hört. Ich erinnere mich noch zu gut an die Nächte, in denen der Orden des Phönix seine Rituale durchführte. Solcherlei blutiges Handwerk scheint mir unangebracht an meinem Hofe. Das Blut der Bauern ist mein eigen und keines anderen. Das Reich schenkte den Zauberern ihre Akademie im Sumpf, sollen sie dort bleiben und forschen, solange sie wollen. Mir kommt jedenfalls keiner dieser blutgierigen Rechthaber unter mein Dach.

Ja, Khazûl’Mar hat das Joch des Lichtes abgeworfen um in neuer dunkler Herrlichkeit zu erstehen. Wenn Nirravos je wiederkehren sollte, wird er ein mächtiges Reich vorfinden, dessen Adlige mit eiserner Faust regieren, unterstützt von Priesterschaft und Magiern.

Ein Priester offenbart:

Ich grüße Dich im Namen unser aller Herrin Theremah. Setze Dich nieder oder lege Dich hin, ganz wie es dir beliebt. Du möchtest von mir hören, wie das Leben in Khazûl’Mar für die Priesterschaft ist? Deine Asarêhgefällige Neugier soll belohnt werden, Schreiberling. Lausche und lerne…

Die Zeit des Krieges und die Besatzung der götterfrevlerischen Lichtanbeter war ein schwerer Schlag für die Priesterschaft des wahren Pantheons. Wir wurden gejagt, gefoltert und getötet. Viele verbrannte man, damit sie nicht wiederkehren konnten… es war eine Zeit der Trauer für jeden Gläubigen im Land. Der Schutz, der einem Priester durch das Volk gewährt wurde, war sehr unzuverlässig, da sehr Viele Angst vor dem Tode und den Besatzern in ihren kleingläubigen Herzen verspürten. Möge Theremah die Seelen aller Wankenden und Zweifelnden in Ewigkeit martern.

Natürlich hielt uns Priester das nicht vom Predigen ab, die Riten passten sich nur den Gegebenheiten an. Unter dem Sternenmeer an abgelegenen Orten trafen sich die wahrhaft Gläubigen zu inbrünstigen Riten der Verehrung. Man schlachtete Frevler und opferte ihr Blut den Göttern. Die Zirkel der Zauberer, allen voran der Schwarze Phönix, leistete Großes unter Anleitung der Priesterschaft. Ihre Macht, gepaart mit dem Zorn der Unterdrückten, fegte die Ketzer hinaus aus diesem Land und wird sie vom Antlitz der Welt tilgen, wenn die letzten Tage hereinbrechen.

Die Pein war groß nach der Befreiung. Hunger und Seuche zehrte an den Lebenden und sie flehten um Gnade, opferten Tier und Kind den Göttern bis der weise Pontifex Maximus entschied, das der Pein genug gewesen ist, um die Gläubigen wieder auf die Pfade der Tugend zurück zu führen. Er entsandte die Erwecker und das Große Wunder Theremahs, welchem wir in der Nacht der lebenden Toten alljährlich gedenken, zeigte die Macht der Totengöttin über alles Lebende. Die Erschlagenen erhoben sich und begannen, das Land wieder aufzubauen, Korn zu ernten und den Lebenden Trost zu spenden. Einige wählten den Freitod, um sich auch in den Dienst der Göttin und des Landes zu stellen. Ich vermisse heute die Inbrunst dieser Nächte… Aus Qual wächst die größte Götterfürchtigkeit. Eine kleine Entschädigung für uns Priester ist natürlich die Spendenfreudigkeit der Geretteten, immerhin verdanken sie alles der Priesterschaft des Pantheons, Theremahs allen voran.

Damit der Glaube nicht wankt und nicht eine weitere Zeit der Trauer über das Land hereinbricht, legen die Kirchen Wert auf beständige Zuwendung der Priesterschaften. Über jedes Dorf, jede Gemeinde, jeden Adelshof wacht ein oder gar mehrere Priester, dass der Glaube nicht wankt. Nun ja, zumindest sollte es so sein. Besonders in Dimitra und Sykerian sind Priester rar und oft auf Wanderschaft durch die Dörfer und Städte unterwegs, den Gläubigen die dringend benötigte Unterweisung zu geben. Von Naga’ra und dem Shaer’usul ganz zu schweigen, doch regiert dort kein menschlicher Geist, der nach Ordnung strebt, so das ich von den Orks und Egleen eigene Art der Verehrung des Pantheons nicht abschätzig erwähne, sondern nur zu bedenken gebe, dass der Sarisglaube vielleicht etwas zu sehr überwiegt bei der Priesterschaft dieser Völker.

Das Leben ist für einen Priester in Khazûl’Mar natürlich harte Arbeit. Viel Irrglaube kursiert beim Volk und seltsame Kulte der Verehrung ohne priesterliche Legitimation und steuerliche Abfuhr treiben ihre Blüten in den Dörfern und Städten, wenn wir Priester nicht acht geben. An jedes Gläubigen Tisch ist man gern gesehener Gast. Den Belehrungen steht der Freie offen gegenüber und verhält sich mit der dem Klerus gegenüber gebührenden demütigen Unterwürfigkeit.

Dem Lande Khazûl’Mar steht eine große und dunkle Zukunft bevor, wenn der Glaube nicht wankt. Ehre dem Pantheon und uns Anhängern des wahren, reinen, dunklen Glaubens. Möge die Ewige Nacht bald hereinbrechen.

Feste und Feiertage

  • Schlachtfest
  • - jeden Herbst feiern die Bauern des Reiches das Schlachtfest. Da beim Schlachten der Tiere gewohnheitsgemäß viel Blut anfällt, gilt Saris - der Herr des Krieges als Schutzpatron dieser Tage. Traditionell reicht man Blutwürste und feiert ein donnerndes Fest zum Ende einer jeden Schlachterei.
  • Nacht der lebenden Toten

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